Verkehrsanbindung der Coburger Region

Der fehlende Anschluss des Coburger Landes an eine leistungsfähige überregionale Verkehrsinfrastruktur wurde während der deutschen Teilung immer wieder von der heimischen Wirtschaft bemängelt. Aber auch nach der Wiedervereinigung und der wiedergewonnenen Lage mitten in Deutschland sollte es noch fast zwanzig Jahre dauern, bis im Jahr 2008 die A 73 in voller Länge befahrbar war. Seitdem ist die Region von Süden und Norden her auf der Autobahn erreichbar.

Langes Warten auf den Anschluss

Der Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn ließ noch ein weiteres Jahrzehnt auf sich warten. Seit Dezember 2017 fahren ICE-Züge der Relation Berlin-München Coburg an. Beide Metropolen sind jetzt nur noch etwa 2 ¼ Stunden Fahrzeit entfernt.

Wirtschaftliche Vorteile

Die Anbindung an das Autobahnnetz bedeutet eine spürbare Erleichterung für die heimische Wirtschaft, die ihre Absatzmärkte nun zeit- und kostensparender erreichen kann. Insbesondere ist das nördliche und nordöstliche Deutschland jetzt deutlich schneller und einfacher erreichbar.

Entwicklung neuer Gewerbegebiete

Der Bau der Fernstraßen hatte für die Region einen weiteren Effekt. Im Umfeld der Autobahnanschlussstellen wurden optimal erreichbare großflächige Gewerbegebiete ausgewiesen, die schnell bebaut wurden.

Im Bereich der Stadt Coburg entstand so die Lauterer Höhe mit ihrem Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, Gewerbebetrieben und nicht zuletzt der Sporthalle „HUK-Arena“. Am westlichen Ortsrand von Rödental, unmittelbar an der Autobahnauffahrt, expandierte ein bereits bestehendes Möbelhaus. Im Umfeld entstanden weitere Gewerbe- und Handelsbetriebe. Auch die Gemeinde Ebersdorf ergriff schon im Jahr 2008 die Chance, ein Gewerbegebiet im Umfeld der Anschlussstelle auszuweisen. In der Begründung wird explizit auf die deutlich verbesserte Verkehrsanbindung und die damit einhergehende Möglichkeit, neue Betriebe anzusiedeln, verwiesen. Dies könne nicht zuletzt die Arbeitsmarktsituation vor Ort verbessern.

Nicht nur Autobahnen können auf diese Art raumwirksam werden. Auch der Neubau der Bundesstraße 289 als Zubringer zur A 73 hat den Anstoß zur Ausweisung neuer Gewerbeflächen mit guter Verkehrsanbindung gegeben. Die Gemeinde Großheirath wirbt aktuell mit ihrer verkehrsgünstigen Lage am Zubringer B 289 neu zwischen A 73 und Bundesstraße 4. Die Kommune sei daher ein idealer Standort für Industrie und Gewerbe mit 16 Hektar sofort bebaubarer Fläche.

Die Autobahn hat der Wirtschaft somit neue Impulse gegeben und zudem das Einzugsgebiet der Unternehmen deutlich vergrößert. Dass die Entwicklung auf diesem Gebiet noch keineswegs abgeschlossen ist, zeigt sich am Beispiel des Gewerbegebiets in Großheirath.